Mittwoch, 18. November 2009

CHILE: um genauer zu sein Santiago und Valparaiso


Am Sonntag den 15. November ging es los. Simone und ich machten uns nach vollendetem
Semester in Buenos Aires auf den Weg auf unsere Tour durch den Sueden Lateinamerikas. Mit dem Bus fuhren wir ca. 27 Stunden ueber Mendoza und durch die Anden nach Santiago de Chile. Der Anblick der Anden hat mir den Atem geraubt. Ihre Farbvielfalt reicht von hellem gruen ueber saftiges rot bis zu beaengstigendem schwarz. Unglaublich.

In Santiago verharrten wir 3 Tage. Verharren deshalb, weil ich mir von der Hauptstadt Chiles mehr erhofft hatte.
Mit tollem Hostel und netten Leute hatten wir trotz Mangels an Sehenswuerdigkeiten eine tolle Zeit.

Im Allgemeinen faellt auf, dass Satiago im Vergleich zu Bueons Aires viel sauberer ist. Es wird viel Wert auf feinsaeuberlich angelegte Plaenzchen gelegt und gut gebuegelte Hosen (was der Simone ausserordetlich imponiert :-) Jot sei dank konnt ich sie noch ueberreden bei der Backpackingtour ihr Reisebuegeleisen in BA zu lassen) U-Bahnen sind heller und gepflegter. Keine Urinbaechlein an den Raendern, keine schlafenden Obdachlosen in den Ecken, wie in Buenos Aires. Trotzdem gefaellt mir mein Buenos Aires vieeeeel besser. Santiago fehlt sein eigener Scharm, Individualitaet, Schoenheit, Energie und Leben. Man hat den Eindruck, alles existiere nur zur Zweckbefriedigung wie zum Beispiel aneinandergereihte Restraurants mit Plastikstuehlen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Im Vergleich dazu ist BA Eldorado fuer Restaurant- und Cafeliebhaber. Speziell um den Plaza Italia ist ein Cafe schoener als das andere. Jedes unterscheidet sich von anderen durch Individualitaet und Eigenheit. Cafes mit Rosengaerten, Restaurants in denen riesige Rosenblaetter in die Wand eingearbeitet sind. Restaurants, in denen man auf ehemaligen Kinderbetten speisst, die in verschiedenen Farben bemalt wurden, jeweils passend zur Wandfarbe die in allen Zimmern variiert. Bars in denen alles bliebig angeordnet ist, bei denen man den Eindruck gewinnt sie seien ueber Jahrhunderte zusammengeschustert worden. DAS IST BUENOS AIRES! Die Liebe im Detail, Einzigartigkeit und die eigene Energie eines jeden einzelnen Cafes und Restaurant, einer jeden Bar. In dem Punkt kann BA fuer mich nicht uebertroffen werden.


Nun zurueck zur aktuellen Reiseroute: Wir sind heute also zu unserem zweiten Ziel gefahren, nach Valparaiso. Eine wunderschoene Stadt, die zum weltkulturerbe der Unesco gehoert. Und das zurecht. Die Anordnung der groesstenteils sehr heruntergekommenen, BUNTEN Haeuser auf vielen Huegeln die sich um den Pazifik schlingen, macht die Stadt bei blossem Anblick zum Erlebnis. Zu unserem Hostel kamen wir mit einer Gondel. Wuuuuuuuuuuuuuuuunderschoen. Die Stadt ist allerdings noch einmal viel aermer im Vergleich zu Santiago oder BA.

Morgen gehts dann weiter nach La Serena. Ein wunderschoener Strandort an der Kueste Chiles. Mal sehen wie lange wir bleiben. Von dort geht es dann nach Bahia Iglesa und nach San Pedro de Atacama, wo wir unsere Wuestentour durch die bolivianische Salzwueste starten werden. Danach gehts zum Machu Pichu nach Peru und dann zurueck nach BA ueber den Norden Argentiniens, bevor wir Mitte Februar nach Rio de Janeiro fliegen und dort Weihnachten und Silvester verbringen werden.

Der naechste Monat wird also spannend. Ich freu mich auf jeden einzelnen Tag.

Montag, 9. November 2009

Im Gegensatz zur bayrischen Sprache ist der typisch argentinische Slang nicht besonder schwer zu erlernen. Folgende Regeln sind dabei zu beachten:
  1. Spreche sämtliche "y"´s und "ll"´s als "sch" aus
  2. Benutze SO OFT WIE MÖGLICH UND WIRKLICH IN ALLEN LEBENSLAGEN folgende Ausdrücke:
  • ya está/ya fue (Aussprache: scha´staaaaa/scha fuääääää), heißt soviel wie "hat sich schon erledigt/passt schon/ist schon um die Ecke"
  • mira vos, wird besonders in Konversationen vom Zuhörenden gebraucht und bedeutet so viel wie "schau einer an/aha/soso/na du bist ja eine/r"
  • poludo/a, so ziemlich das allermeist benutzte Wort der argentinischen (gesprochenen) Sprache; dieses wird nicht - wie ich anfangs dachte - nur von Jugendlichen verwendet, sondern wie ich letzten Dienstag feststellen durfte sogar von 60-jährigen Protagonisten in argentinischen Kinofilmen und auch das nicht zu knapp; "poludo" kann auf viele Art und Weisen verwendet und beliebig oft in sämtliche Konversationen eingefügt werden um ihnen die nötige argentinische Würze zu verleihen; entweder als richtiges Schimpfwort, dann allerdings alleinstehend und mit entsprechend erregter Stimme, gleichbedeutend kann auch "pelotudo" verwendet werden, um jemanden als Arschloch zu beschimpfen; die zweite Verwendungsweise kommt um einiges häufiger vor und folgt keinen wirklichen Regeln; zum Beispiel als Antwort auf einen dummen oder ironischen Kommentar des Gesprächspartners, also im Sinne von "ach du Dummkopf/so ein Quatsch/erzähl doch keinen Schmarrn, aber eher im netten Sinne; gern wird "poludo" auch in Verbindung mit folgendem Wort verwendet....
  • Che, zusammen wäre das dann "Che, poludo", heißt soviel wie "hee, du da" und wird hauptsächlich verwendet, um sich die Aufmerksamkeit der angesprochenen Person zu verschaffen; das "che" kommt angeblich von den Italienern - die hier ca. Ende des 19. Jhd. am Hafen angekommen sind und von denen es immer noch einige in Buenos Aires gibt; deren c'é hat sich höchstwahrscheinlich im Laufe der Zeit zu "che" verwandelt und kann entweder als "hey" verwendet werden, um sich die Aufmerksamkeit eines Fremden zu sichern oder aber auch um eine Konversation zwischen Freunden einzuleiten; wenn man unaufmerksam das Gespräch zweier Argentinier in der U-Bahn oder im Bus verfolgt meint man manchmal wirklich sie hätten sich nichts zu sagen, weil es scheint, als ob das Gespräch nur aus "che" und "poludo" in sämtlichen Tonlagen besteht;-)
  • que sé yo (Aussprache: "kä sä schoooooo"), heißt soviel wie "was weiß ich/keine Ahnung" und wird sowohl als Antwort auf Fragen als auch als Lückenfüller in stockenden Gesprächen verwendet werden;
  • vos decís, bedeutet soviel wie "aha, meinst du also, meinst du wirklich?" und wird ebenfalls im Gespräch verwendet, um Aufmerksamkeit zu demonstrieren oder auch die Meinung des anderen kritisch zu hinterfragen;
  • viste, heißt wörtlich übersetzt eigentlich "du hast gesehen" bzw. "hast du gesehen"; richtig ausgesprochen ist es ein ebenfalls typisch argentinisches Würzwort, das dann soviel bedeutet wie "siehste?!";
So, jetzt seid ihr also alle gerüstet und aufgeklärt und könnt euch - auch mit sonst mangelhaften Spanischkenntnissen - bestens in Argentinien verständigen^^